
Gesamtwertung 4,2/5 – Der Hype wird seinem Ruf gerecht
Aktuelles Update: Wer beim Lidl leer ausging, hat Freitag 14.06. eine neue Chance!
Der ‚heißeste Scheiß‘ in Sachen Fleischersatz ist momentan ganz eindeutig der Beyond Burger. Aus den USA zu uns rübergeschwappt, gab es ihn schon seit einigen Monaten in der Metro zu kaufen, allerdings nur für Metrocardinhaber und im 42er Großpack. Die Community wußte sich zu helfen, und so gab es regelmäßige Treffen auf dem Metroparkplatz bei dem die begehrten Patties von Bezugsberechtigten zum Einkaufspreis ‚gedealt‘ wurden.
Dann die ersehnte Nachricht: Lidl wird als erster deutscher Einzelhändler die Patties auch für Endverbraucher anbieten – vorerst allerdings nur als Aktionsware. Die Verknappung übererfüllte ihr Ziel teils direkt schon am Vorabend, spätestens um 10 Uhr am Aktionstag waren die Lidl TK-Truhen leergekauft und das Lidl Social Media Team war vermutlich in den nächsten Tagen mit nichts anderem beschäftigt, als frustrierte Leerausgehende zu beruhigen. Ich hatte Glück, mein Liebster fuhr gleich morgens vor der Arbeit noch zum Lidl und sicherte uns zwei Exemplare.
Wie präsent das Thema ist, sieht man nicht nur an der riesigen Nachfrage, sondern auch an unzähligen Artikeln in gefühlt jeder großen und kleinen Tages- und Wochenzeitung die den Hype aufgreifen. Wieviel Potential dahinter vermutet wird, zeigt der Börsengang von Beyond Meat, einer der fulminantesten des letzten Börsenjahrzehnts.
Die Beyond Meat Produkte gehören (wie zB. auch der Impossible Burger) zu einer Generation Fleischersatz, die ausdrücklich nicht (nur) Vegetarier und Veganer targetieren, sondern sich an Fleischesser und -genießer richten. Und schmeckt man nicht nur, man sieht es auch. Durch beigefügte Rote Beete „blutet“ das Patty fast wie eins aus Hack.
Den größten Unterschied zu seinem fleischigen Vorbild sehe ich persönlich beim Geruch, vor allem beim Braten. Ansonsten kommt er aber wirklich verdammt nah. Konsistenz, Geschmack, Aussehen (vllt etwas zu perfekt modelliert), alles ziemlich nah am Original. Auch von meinem Fleischesserfreund gibt’s einen Daumen hoch!
Wir haben ihn als klassischen TS Burger (Tomaten + Salat) mit geschmelzten Zwiebeln und Pommes dazu verputzt, herrlich!
Wir durften letztes Jahr in den USA den Impossible Burger probieren, der für mich noch mehr an echtes Fleisch herankommt, der Beyond steht diesem aber in wenig nach und hat den großen Vorteil in Deutschland nun erhältlich zu sein*.
Die Zutatenliste ist lang, aber auf den ersten Blick kann ich wenig bedenkliches finden. Ein Burger, egal ob pflanzlich oder aus Fleisch, sollte ein Ab und zu Genuß bleiben und muss damit, meiner Meinung nach, nicht dem Anspruch erfüllen gesund zu sein.
Beim ‚Gutes-Gewissen-Fakor‘ bin ich mir nicht sicher, denn nach meinem Kenntnisstand wird der Patty aktuell in den USA produziert, und dann hierrüber verschifft, Das ist natürlich fussabdrucksmäßig Irrsinn, zumal fast alle Zutaten vermutlich auch in Deeutschland erhältlich wären. Zudem sind die Burger in Plasik verschweisst.
Ich gebe mal 3 optimistische Punkte, da vegan und eben mit potentiell lokalen Rohstoffen herstellbar. Sobald ich herausgefunden habe wo produziert wird, ändere ich das gegebenenfalls noch einmal.
Das Ziel, dass auch Fleischesser nun zumindest ab und zu, und sei es nur aus Neugier durch den großen Hype, zum Pflanzenpatty anstatt die Fleischvarinate greifen, liegt in fast schon fassbarer Nähe. Allein das zu schaffen ist mir schon einen großen ‚Daumen hoch‘ wert!
Aussehen
Konsistenz + Haptik
Geschmack
Preis
Inhaltsstoffe
GutesGewissenFaktor (Herkunft? CO2? Fairtrade? Vegan?)
Preis: 4,99€
Inhalt: 2x 114g
Gekauft bei: Lidl
Zutaten: Wasser, Erbsenproteinisolat 18%, Rapsöl, raffiniertes Kokosnussöl, Aroma, Raucharoma, Stabilisatoren: Cellulose, Methylcellulose, Gummi Arabicum; Kartoffelstärke, Maltodextrin, Hefeextrakt, Salz, Sonnenblumenöl, Trockenhefe, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure, Essigsäure, Farbstoff: Beetenrot, modifizierte Stärke, Apfelextrakt, Zitronensaftkonzentrat
https://www.beyondmeat.com/products/the-beyond-burger/
*) Bei der Herstellung des Impossible Patties werden genmanipulierte Hefen verwendet um pflanzliches Häm in großen Mengen herzustellen, deshalb ist die Zulassung und Markteinführung in der EU noch schwierig.